beECO: Lösungen zur Steuerung dezentraler Kraftwerke

Logo der beECO GmbHDezentrale Kraftwerke sind nicht mehr nur ein Konzept von großen Stromkonzernen wie LichtBlick und Vattenfall, sondern werden zunehmend auch für lokale Energieversorger wie Stadtwerke interessant. Das Startup beECO möchte auch kleinen EVU die optimale Einbindung von Blockheizkraftwerken zum Ausgleich von Fahrplanabweichungen im Bilanzkreis ermöglichen.

Das ECOsystem KWK genannte Konzept verbindet dabei die Leitwarte des Energieversorgers mit größeren Blockheizkraftwerken im Netzgebiet. Die in der Nähe des Blockheizkraftwerkes installierte Recheneinheit ECOone überwacht den Status des BHKW, das Lastverhalten der thermischen Verbraucher und die verbleibende Kapazität der Pufferspeicher. Durch eine automatische Aufzeichnung und Analyse dieser Daten kann errechnet werden, in welchen Zeiträumen das BHKW Strom erzeugen kann und meldet diese Daten in die Zentrale des Energieversorgers, damit dieser die Daten für die Erstellung seines Bilanzkreisfahrplans berücksichtigen kann. Auch ist eine sofortige Fernwirkung durch Ein- oder Ausschalten des BHKW bei Abweichungen vom Fahrplan vorgesehen.

„Zentraler Bestandteil unseres Systems ist eine optimale Prognose der zu erwartenden thermischen Produktionskapazitäten auf der Wärmeabnahmeseite, damit eine Produktionsplanung für den Strommarkt möglich wird“, erläutert beECO Geschäftsführer Daniel Glaser das Konzept im Interview mit der BHKW-Infothek. „Besonders Werte der thermischen Last der konkreten Anlage aus der Vergangenheit, unter Berücksichtigung der Wettervorhersage und der noch verfügbaren Pufferspeicherkapazität, ermöglichen unserem System eine sehr genaue Prognose“, verspricht Glaser.

Das ECOsystem KWK von beECO (Grafik: Anbieter)

Das ECOsystem KWK von beECO (Grafik: Anbieter)

Die einzelnen Komponenten wie ECOgate Kommunikationsmodule zur Anbindung von BHKW-Steuerungen sowie Bussysteme für Temperatursensoren sind eine Eigenentwicklung und werden mit der ECOone Zentraleinheit vor Ort verbunden. Das ECOone wiederum wird über das Internet mittels einer verschlüsselten Verbindung mit dem zentralen Steuerungsprogramm von beECO beim Energieversorger verbunden. Die Kosten für das Gesamtsystem belaufen sich je nach Umfang des Projektes nach Unternehmensangaben derzeit auf etwa 10.000 bis 25.000 Euro.

„Das ECOsystem KWK ist bei den Stadtwerken Amberg bereits im Einsatz und errechnet einen optimierten Betriebsfahrplan des wärmegeführten Blockheizkraftwerks für die kommenden Tage. Anhand des optimierten Fahrplans maximiert das System sowohl den energetischen, als auch den wirtschaftlichen Nutzen der Anlage, ohne die Wärmeversorgung zu beeinträchtigen“, berichtet Daniel Glaser im Gespräch mit der BHKW-Infothek.

Die Idee für das Konzept von beECO kam Daniel Glaser während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zusammen mit Stefan Adelhardt und Sebastian Hagl konkretisierte er diese Idee in Form eines Businessplans und wurde daraufhin im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums gefördert. Im November 2011 erfolgte die Gründung der beECO GmbH in Erlangen. Noch bis August 2013 wird beECO durch das Förderprogramm FLÜGGE des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Forschung und Kunst unterstützt. Über die Plattform Innovestment suchen die Gründer von beECO derzeit nach weiteren Investoren.

 

2 Responses to beECO: Lösungen zur Steuerung dezentraler Kraftwerke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert