Dezentrale Stromerzeugung als Schutz vor einem Blackout?

Titelgrafik: ZDF MediathekIn der aktuellen Ausgabe der ZDF-Sendung Abenteuer Forschung beleuchtet Prof. Dr. Harald Lesch, wie real die Gefahr eines Blackouts in Deutschland ist und ob die zunehmende dezentrale Stromerzeugung eine Lösung, oder ein neues Risiko für die Sicherheit der Stromversorgung darstellt.

Für BHKW-Betreiber wenig überraschend, kommt Lesch zu dem Ergebnis, dass dezentrale inselfähige Erzeugungsanlagen im Falle eines Netzausfalles einen Blackout verhindern können. Die komplette Episode „Blackout – Geht uns das Licht aus?“ kann über die Mediathek des ZDF kostenlos abgerufen werden.

Zahlreiche Hersteller von Blockheizkraftwerken bieten bereits seit vielen Jahren auch Anlagen an, die im Falle eines Stromausfalls die durch sie versorgte Kundenanlage vom öffentlichen Netz trennen können und sodann die Versorgung des durch die Trennung geschaffenen Inselnetzes übernehmen. Gepaart mit einer Batteriebank, kann mit solchen Blockheizkraftwerken sogar eine unterbrechungsfreie Stromversorgung der Kundenanlage gewährleistet werden.

Zu beachten ist jedoch, dass besonders im kleinen Leistungsbereich der Mikro-BHKW zumeist nur Asynchrongeneratoren verwendet werden, die im Gegensatz zu Synchrongeneratoren oder Wechselrichterlösungen für einen Inselbetrieb weniger geeignet sind. Daher sollten sich BHKW-Interessenten bereits vor der Anschaffung eines entsprechenden Gerätes die Frage stellen, ob das BHKW eine Notstromfunktion bieten soll. In unserer BHKW-Modellübersicht lässt sich gezielt nach netzersatzfähigen Modellen suchen.

Aufgrund der hohen Mehrkosten stromerzeugender Heizungen mit Notstromfunktionalität, stellen separate Notstromaggregate jedoch oftmals eine kostengünstigere Lösung dar. Zudem sind erdgasbetriebene BHKW zwar zur kurzfristigen Überbrückung kleiner Stromausfälle geeignet, versagen hingegen als Schutz vor einem Blackout, da auch das Erdgasnetz ausfallen kann und kein eigener Treibstoffvorrat vorhanden ist. Auch hier können separate Notstromaggregate punkten, die zumeist mit Diesel oder Benzin betrieben werden.

Beim Einsatz von Flüssiggas und Heizöl sind netzersatzfähige BHKW hingegen wieder im Vorteil, da deren Abwärme bei einem Blackout im Gegensatz zu separaten Notstromanlagen direkt in das Heizsystem der versorgten Immobilien eingespeist wird.

Ein Artikel von Susanne Schneidereit
(Titelgrafik: Standbild aus der ZDF Mediathek)

 

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