Das Unternehmen Bosch Thermotechnik stellte auf der ISH zusammen mit seinen Marken Buderus und Junkers eine kompakte Brennstoffzellen-Energiezentrale für Ein- und Zweifamilienhäuser vor. Die Energiezentrale von Bosch Thermotechnik soll von Buderus unter dem Namen „Logapower FC10“ und von Junkers unter dem Namen „CeraPower FC“ ab Mitte 2014 im Rahmen des groß angelegten ene.field-Projektes der EU in einem europaweitem Feldtest erprobt werden.
„Der hohe elektrische Wirkungsgrad der Brennstoffzellentechnik verglichen mit dem elektrischen Wirkungsgrad des Stirlingmotors hat uns bewogen, unser Stirlingprojekt Logavolt einzustellen und unsere Kapazitäten auf die Brennstoffzellentechnik zu fokussieren“, erklärte Thomas Eisen, Senior Manager new Technologies bei Bosch Thermotechnik, die neue Ausrichtung des Unternehmens im Bereich der Nano-BHKW im Gespräch mit der BHKW-Infothek auf der ISH 2013 in Frankfurt.
Herzstück der neuen Energiezentrale Logapower FC10 ist eine Festoxid-Brennstoffzelle mit 700 Watt elektrischer Leistung des Japanischen Unternehmens Aisin Seiki, die auf einem in Japan bereits bewährten Design basiert. Bei erreichen der elektrischen Nennleistung von 700 Watt produziert die neue Brennstoffzelle zugleich 700 Watt Heizleistung und arbeitet mit einem Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent, woraus ein elektrischer Wirkungsgrad von bis zu 45 Prozent resultiert. Bosch Thermotechnik integriert die neue Brennstoffzelle entsprechend den Anforderungen der verschiedenen europäischen Heiztechnikmärkte in eine kompakte Energiezentrale. In dem jetzt in Frankfurt vorgestellten Gesamtsystem Buderus Logapower FC10 steht der Brennstoffzelle ein 150 Liter Pufferspeicher sowie ein dedizierter 75 Liter Trinkwasserspeicher und eine Spitzenlasttherme vom Typ Buderus GBH172 mit 24 kW Heizleistung zur Seite. Das Gesamtsystem mit seiner Heizleistung von nahezu 25 kW benötigt nur eine Stellfläche von etwa 0,7 Quadratmetern und wiegt insgesamt 220 Kilogramm. Als Mitglied des ene.field-Projekts plant Bosch Thermotechnik ab 2014 rund 70 dieser stromerzeugenden SOFC-Heizungen in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich zu installieren und zu erproben.Die Abkürzung SOFC steht für “Solid Oxide Fuel Cell”, wobei diese Zellen im deutschsprachigen Raum auch als „Festoxid-Brennstoffzellen“ bezeichnet werden. Die SOFC gehören zur Kategorie der Hochtemperatur-Brennstoffzellen, welche bei einer Betriebstemperatur von 650 bis 1.000 °C arbeiten. Diese hohen Temperaturen ermöglichen im Gegensatz zu PEM-Brennstoffzellen die Verwertung von Erdgas ohne aufwändiges Reforming. Das Reforming von Erdgas zu Wasserstoff und Kohlenmonoxid findet dank der hohen Betriebstemperaturen direkt in der Brennstoffzelle zusammen mit der eigentlichen elektrochemischen Reaktion zur Stromerzeugung statt.
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(Titelgrafik: BHKW-Infothek)
Ein Artikel von Louis-F. Stahl
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