Vaillant EcoPower 3.0 und 4.7 – Erbe der PowerPlus Technologies

Vaillant ecoPOWER 3.0 (Bild: Vaillant)Entstanden sind die ersten BHKW der ecoPOWER Serie bei der PowerPlus Technologies, welche später von Vaillant übernommen wurde. Heute gehören die BHKW der ecoPOWER 3.0 und 4.7 Baureihe zu den meistverkauften BHKW-Modulen. Im BHKW-Ranking des Jahres 2010 der Zeitschrift Energie & Management belegte Vaillant mit 628 Anlagen den zweiten Platz im Ranking nach verkauften Einheiten.

Blockheizkraftwerke als stromerzeugende Heizungen sind über die letzten Jahre zu einem zentralen Bestandteil der Vaillant Produktpalette geworden. „Mini-BHKW ermöglichen den Anlagenbetreibern eine energieeffiziente, umweltschonende Erzeugung von Strom und Wärme direkt am Ort des Verbrauchs. Aus diesem Grund kommt der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung eine Schlüsselfunktion für die Energiewende im Gebäudebereich zu“, erklärt der Vorsitzende der Vaillant Geschäftsführung Dr. Carsten Voigtländer die aktuelle Ausrichtung des Konzerns.

Vaillant ecoPOWER 3.0 (Bild: Vaillant)Vaillant ecoPOWER 4.7 im Mehrfamilienhaus (Bild: Vaillant)Vaillant ecoPOWER Produktion in Gelsenkirchen (Bild: Vaillant)

Die ecoPOWER 3.0 und 4.7 Modelle beim Kunden und in der Produktion (Fotos: Vaillant)

Die Modelle ecoPOWER 3.0 sowie 4.7 sind technisch baugleich und sowohl in Varianten für den Betrieb mit Erdgas als auch für den Betrieb mit Flüssiggas erhältlich. Beim ecoPOWER 3.0 wird die Maximalleistung der Anlage lediglich durch die aufgespielte Software von 4.7 kW auf 3.0 kW begrenzt.

ModellBrennstoffWartungkW elektrischkW thermisch
ecoPOWER 3.0Erdgas4.000 h1,3 bis 3,04,0 bis 8,0
ecoPOWER 3.0Flüssiggas4.000 h1,4 bis 3.04,5 bis 9,0
ecoPOWER 4.7Erdgas4.000 h1,3 bis 4,74,0 bis 12,5
ecoPOWER 4.7Flüssiggas4.000 h1,4 bis 4,74,5 bis 13,5

Entwickelt wurde das ecoPOWER 4.7 ursprünglich in den 1990er Jahren in der Schweiz. Gefertigt wurden erste Serienmodelle der Revision A des ecoPOWER 4.7 ab der Jahrtausendwende von der PowerPlus Technologies in Gera, wo in den folgenden Jahren eine umfangreiche Serienproduktion aufgenommen wurde. Mit der Revision C erfuhr das Gerät im Jahr 2006 einige grundlegende Änderungen und wurde für die Integration in das Programm von Vaillant vorbereitet. So wurde unter anderem die Motoraufhängung geändert, die Temperaturfühler im Gerät sowie auch der Außenfühler entsprechend dem Standard von Vaillant ausgetauscht und eine neue Software zur Anbindung von Vaillant-Thermen entwickelt. Im Juni 2011 wurde die Fertigung an den Vaillant Standort in Gelsenkirchen verlagert und zugleich der Sprung auf die Geräterevision D vollzogen.

ecoPOWER Seitenansicht mit geöffnetem Gehäuse auf der ISH 2011ecoPOWER Seitenansicht mit geöffnetem Gehäuse auf der ISH 2011ecoPOWER 4.7 auf der SHK Essen 2012 (Foto: BHKW-Infothek)

Das ecoPOWER 4.7 als Ausstellungsstück auf Messen (Fotos: BHKW-Infothek)

Das jährliche Produktionsvolumen in Gelsenkirchen lag nach Unternehmensangaben zu Beginn bei rund 1.000 Anlagen und kann bei Bedarf deutlich erhöht werden. Produziert werden in Gelsenkirchen bereits jetzt jährlich etwa 10.000 Wärmepumpen sowie 100.000 solarthermische Flachkollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Vaillant hat somit durch die Verlagerung der ecoPOWER-Produktion nach Gelsenkirchen im Jahr 2011 die Voraussetzungen für ein größeres Produktionsvolumen geschaffen.

Mit der seit 2011 aktuellen Geräterevision D wurde zudem der Motor des Gerätes verbessert. Die bisher von Marathon aus den USA gelieferten Motoren wurden vom Motorenspezialisten AVL Schrick grundlegend überarbeitet und werden nun direkt von AVL Schrick in Remscheid gefertigt. Angefangen beim Kühlkreislauf, der im Detail verbessert wurde und nun mit einer umgekehrten Flussrichtung arbeitet, über den Kolben, die Pleuelstange bis hin zur Kompression ließ AVL Schrick nahezu kein Teil ohne Verbesserung. Bei AVL Schrick sind zwölf Arbeitsplätze für die Motorenfertigung des ecoPOWER neu entstanden. AVL Schrick entwickelt mit über 310 Mitarbeitern Verbrennungsmotoren und andere Hochleistungskomponenten für verschiedene Einsatzzwecke.

ecoPOWER 4.7 Seitenansicht (Bild: Vaillant)ecoPOWER 4.7 Steuerschrank (Bild: Vaillant)ecoPOWER 4.7 Heckansicht (Bild: Vaillant)ecoPOWER 4.7 Motor bis Modelljahr 2011(Bild: Vaillant)

Einblicke in den Aufbau und die Kompententen des ecoPOWER (Fotos: Vaillant)

Diese Verbesserungen waren auch notwendig, denn Betreiber des Modells ecoPOWER 4.7 der Revisionen B und C haben sich im BHKW-Diskussionsforum auffällig häufig über vorzeitige Motoralterung und Defekte der Leistungselektronik beschwert. Diese Problematik ist bei dem leistungsreduzierten ecoPOWER 3.0 nicht zutage getreten, weshalb es für Betreiber älterer ecoPOWER 4.7 sinnvoll sein kann, die Leistung entsprechend dem Strombedarf im Haus auf maximal etwa 4,5 kW zu begrenzen. Mit der jetzt gestarteten Revision D aus der Fertigung von Vaillant in Gelsenkirchen gehören diese Probleme dem Vernehmen nach nun der Vergangenheit an.


SLU SH 2011: Das ecoPOWER 4.7 Mikro-BHKW auf dem Vaillant Messestand
(Video: BHKW-Infothek)

Die Steuerung des ecoPOWER 3.0 und 4.7 kann neben dem Mischer für einen Heizkreis auch eine Spitzenlasttherme aus dem Vaillant Portfolio ansteuern. Dank einem optionalen Modem kann das ecoPOWER auch aus der Ferne überwacht und gesteuert werden. Dem Gerät ist seine Entwicklung in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts jedoch besonders bei der Steuerung anzumerken. Die Bedienung am Gerät selbst ist auf dem kleinen Text-Display sehr mühsam und auch die serielle RS232 PC-Schnittstelle findet sich heute an modernen Laptops nicht mehr. Eine modernere Steuerung ähnlich der des ecoPOWER 1.0 mit LAN-Anschluss, fortschrittlichem Webinterface und großem Display befindet sich bereits in der Entwicklung und wird dem Vernehmen nach für das Jahr 2015 erwartet.

Um möglichst lange Laufzeiten zu erreichen, beherrschen beide ecoPOWER Modelle eine drehzahlvariable Leistungsmodulation. Durch die variable Leistung kann die Stromproduktion auch zu Zeiten mit geringem Wärmebedarf länger fortgesetzt werden. Die thermische Leistung ist an die elektrische Leistung gekoppelt und reicht beim ecoPOWER 3.0 von 4 kW bei der minimalen elektrischen Leistung von 1,3 kW bis zu 8 kW Heizleistung bei Abruf der elektrischen Nennleistung von 3 kW. Die Heizleistung des ecoPOWER 4.7 reicht bis 12,5 kW bei Abruf der elektrischen Nennleistung von 4,7 kW. Der Abstand zwischen den erforderlichen Wartungen des Gerätes entspricht mit 4.000 Stunden dem Brachenstandard in dieser Leistungsklasse. (lfs)

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Webseite: www.vaillant.de

 

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