KWK-Index Q2/2016: Strompreis sinkt unter 2,5 Cent je kWh

KWK-Index / EEX-Baseload / Üblicher Preis bis Q2/2016 (Grafik: BHKW-Infothek)Während die Strompreise für Energieverbraucher mit 25 bis 29 Cent je Kilowattstunde unverändert hoch sind, sinken die Preise für die Einspeisung von Strom aus kleinen BHKW in das öffentliche Netz erneut: Nur noch 2,479 Cent je kWh zuzüglich vermiedener Netzentgelte erhalten KWK-Einspeiser im dritten Quartal dieses Jahres von ihrem Netzbetreiber. Doch auch für kleinste Anlagen gibt es bessere Preise bei Stromdirektvermarktern.

KWK-Index vonFür Einspeisung inCent je kWh
Q2/2016Q3/20162,479
Q1/2016Q2/20162,517
Q4/2015Q1/20163,319
Q3/2015Q4/20153,284
Q2/2015Q3/20152,835

Freier Markt
Die Liberalisierung im Strommarkt ist schon weit vorangeschritten. Neben dem Stromlieferanten für den Energiebezug (Energieversorger) und die Messung von Strom (Messstellenbetreiber) können Prosumenten auch die in das Netz eingespeisten Strommengen an einen „Direktvermarkter“ verkaufen, statt den Strom zum Baseloadpreis dem Netzbetreiber zu überlassen. Bisher hat sich die Stromdirektvermarktung für kleine Anlagen jedoch kaum gelohnt. Viele Direktvermarkter interessieren sich lediglich für Anlagen ab 50 oder 200 kW Leistung und selbst bei auf kleinere Mikro-BHKW spezialisierte Direktvermarkter müssen die Mehreinnahmen bei der Stromvermarktung höher liegen, als an Grundgebühr oder Vergütung an den Direktvermarkter für seine Tätigkeit zu entrichten ist, damit der BHKW-Betreiber einen Gewinn aus der Direktvermarktung seines Stromes ziehen kann.

Der tägliche EPEX-Spot-Preis im Detail für Q2/2016 (Grafik: EnerJu UG)

Der tägliche EPEX-Spot-Preis im Detail für Q2/2016 (Grafik: EnerJu UG)

Beispiel buzzn
Das Direktvermarktungsunternehmen buzzn aus München zahlt KWK-Einspeisern einen extra Cent je eingespeister Kilowattstunde Strom. Ein Cent klingt wenig, ist bei 3,479 Cent je kWh statt 2,479 je kWh jedoch ein stattliches Plus von rund 40 Prozent! Demgegenüber stand bisher jedoch eine monatliche Grundgebühr für die Direktvermarktung in Höhe von 7,- Euro. Rein rechnerisch lohnt sich die Direktvermarktung daher erst ab einer Einspeisemenge von 8.400 kWh pro Jahr.

Neues Angebot für Smart-Meter-Nutzer
Doch auch für die Betreiber kleiner Nano-BHKW und Mikro-BHKW mit kleinen Einspeisemengen kann sich die Direktvermarktung über buzzn jetzt lohnen: Anlagenbetreiber, die über ein Smart-Meter verfügen, erlässt buzzn den monatlichen Grundpreis. Somit lohnt sich die Direktvermarktung für BHKW-Betreiber ab der ersten Kilowattstunde. Dieses Angebot lässt sich zudem mit dem BHKW-Forum-Mitgliedervorteil beim unabhängigen Messstellenbetreiber Discovergy kombinieren: Mitglieder im BHKW-Forum e.V. oder im Bund der Energieverbraucher e.V. erhalten die Smart-Meter-Messung einer Erzeugungsanlage (BHKW/PV) sowie einen smarten Zwei-Richtungs-Zähler für die Messung von Einspeisung und Netzbezug im Paket für zusammen 90 Euro (brutto) im Jahr. Dieses Mitgliederangebot kann bis voraussichtlich Ende 2016 unter der Discovergy-Rufnummer 0241-53809410 in Anspruch genommen werden. Auch eine kosteneffiziente Kombination mit einem betreibereigenen Erzeugungszähler ist möglich: So kann als Erzeugungszähler der betreibereigene Stromzähler mit Discovergy als offiziellen Messstellenbetreiber weiterverwendet und mit einem smarten 2-Richtungs-Zähler für die Messung von Einspeisung und Netzbezug kombiniert werden.

KWK-Index / EEX-Baseload / Üblicher Preis bis Q2/2016 (Grafik: BHKW-Infothek)

KWK-Index / EEX-Baseload / Üblicher Preis bis Q2/2016 (Grafik: BHKW-Infothek)

BHKW-Betreiber sollten handeln
Der übliche Einspeisepreis, auch bekannt als EEX-Baseload oder KWK-Index, für die Einspeisung in das Netz zur allgemeinen Versorgung kennt seit Jahren nur eine Richtung: Abwärts! Seit dem Allzeithoch von über 7 Cent je kWh im Jahr 2008 ist der Einspeisepreis aktuell auf einen seit 2003 nicht mehr gesehenen Tiefstwert abgerutscht – und ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Der Königsweg für BHKW-Betreiber ist daher der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms. Da selbst der Gaspreis höher ist, als die Einspeisevergütung von Netzbetreibern oder aktuelle Konditionen bei Direktvermarktern, ist sogar eine Verheizung von Überschussstrom mittels Heizstäben wirtschaftlich. Für BHKW-Betreiber mit Einspeisemengen ab etwa 10.000 kWh ist hingegen die neue Kombination eines Smart-Meter-Zählers mit einer grundgebührbefreiten Direktvermarktung zumindest eine Überlegung wert. (lfs)

Weiterführende Links zu dieser Meldung
– Meldung: Professioneller Messstellenbetrieb für betreibereigene Erzeugungszähler
– Meldung: Alternative Stromkäufer können die Wirtschaftlichkeit steigern
– Kategorie: Weitere Meldungen zum Thema Energiepreise
– Wissen: Einsparungen und Einnahmen mit stromerzeugenden Heizungen

 

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