B. Kosten eines BHKW

Neben den Einnahmen und Einsparungen durch ein BHKW fallen für den Betrieb und insbesondere die Anschaffung auch Kosten an, die berücksichtigt werden müssen.

Investition und Kapitalkosten

Der größte Kostenfaktor ist die Anschaffung des BHKW und dessen Einbau. Denn für die Installation des BHKW müssen sowohl die elektrische Hausverteilung als auch das hydraulische Heizungssystem angepasst werden. Daneben sind zahlreiche weitere Arbeiten und Teile erforderlich, deren Umfang stark von den Gegebenheiten vor Ort und dem geplanten BHKW abhängen. Daher sollten Sie sich immer für mehrere verschiedene BHKW der entsprechenden Leistungsklasse Angebote einholen. Die Investitions- und Kapitalkosten für das gebundene Kapital oder die Aufnahme von Krediten sollten über den KWK-Zuschlagszeitrum von 10 Jahren abgeschrieben werden.

Brennstoff

Für die Bereitstellung von Strom und Wärme verbraucht das BHKW, wie jede andere Heizung auch, einen Brennstoff. Verglichen mit einem modernen Brennwertgerät ist der Verbrauch von Brennstoff höher, dafür wird jedoch auch wesentlich wertvollerer Strom erzeugt. Verglichen mit älteren Heizungen kann der Brennstoffverbrauch jedoch trotz Stromerzeugung geringer ausfallen, als mit dem alten Heizkessel. Besonders wichtig ist die Wahl eines passenden Brennstoffs für das BHKW. Neben dem Brennstoffpreis spielen auch die Folgekosten eine Rolle. Denn je nach Brennstoff unterscheiden sich auch die Wartungskosten und die Lebenserwartung eines BHKW.

Erdgas ist besonders günstig, da es keine Lagerung benötigt, der Lieferant bei Preisänderungen einfach und schnell gewechselt werden kann und es sehr sauber verbrennt, was weniger Wartung und eine lange BHKW Lebensdauer zur Folge hat. Ist Erdgas nicht verfügbar, bietet sich Flüssiggas an. Dieses benötigt einen Tank, ist teurer als Erdgas und bei Nutzung eines Miettanks ist der BHKW Betreiber längerfristig gebunden. Die Verbrennung erfolgt jedoch ähnlich sauber wie bei Erdgas, was die Wartungskosten niedrig hält und die Lebenserwartung des BHKW steigert. Heizöl bietet sich nur an, wenn die entsprechenden Tanks bereits vorhanden sind und Alternativen nicht in Frage kommen. Zum einen ist der Preis für Heizöl hoch, zum anderen benötigen Heizöl BHKW viel Wartung und müssen früher einer Motorüberholung unterzogen werden, als Erdgas BHKW.

Eine Sonderstellung nehmen Holzpellets und Bio-Erdgas ein. Bei Verwendung dieser Brennstoffe ist eine Vergütung des eingespeisten Stroms nach den Bestimmungen des EEG möglich. Bio-Erdgas kann über den normalen Erdgasanschluss bezogen werden. Dies ist möglich, weil einige Biogasanlagen aufbereitetes Biogas in das Erdgasnetz einspeisen. Holzpellets sind derzeit noch günstig, doch ist die Verfügbarkeit dieses Brennstoffs begrenzt und die Technik für Holzpellet-BHKW noch nicht ausgereift.

Diskussion: Brennstoffe und Brensstofflieferanten in unserem Diskussionsforum

Wartung und Betriebskosten

Je nach BHKW Modell unterscheiden sich die Wartungskosten erheblich von denen, einer modernen Brennwertheizung.

BHKW mit Verbrennungsmotor benötigen, wie auch ein Auto mit Verbrennungsmotor, eine regelmäßige Wartung mit Durchsicht und Ölwechsel. Daneben ist nach einer gewissen Zeit eine Motorüberholung erforderlich. Diese Kosten unterscheiden sich bei den verschiedenen BHKW Modellen mit Verbrennungsmotor sehr stark und müssen in die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit mit einbezogen werden. Ein BHKW mit Stirlingmotor ist prinzipbedingt wartungsärmer und bei der Wartung vergleichbar mit einer Brennwerttherme.

Generell sollten Sie neben den Angaben von Herstellern und Handwerk zu den Wartungskosten die Preise für Vollwartungsverträge vergleichen, um die zu angegebenen Wartungs- und Instandhaltungskosten zu überprüfen.


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